KLAE RESOURCE präsentiert: Nacktschnecken
Datum: Saturday, 09.October. @ 15:00:00 CEST
Thema: Release!


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Nacktschnecken

"Bis jetzt haben wir nix geschafft, was irgendwie irgendwas gewesen wäre. Geschweige denn eine Großaufnahme."

Drei Grazer Ex-Studenten wollen mit einem selbstgedrehten Pornofilm zu Sex, Spaß und Geld kommen. Aber was Johann (Raimund Wallisch), Max (Michael Ostrowski) und Mao (Pia Hierzegger) nicht wissen können: Ficken vor der Kamera ist harte Arbeit. Liebe, Peinlichkeit und technisches Unvermögen erweisen sich als große Stolperscheine. Die Dreharbeiten führen ins Chaos.

Michael Glawoggers NACKTSCHNECKEN ist eine Post-Hippie-Sexklamotte. Ein unterhaltsamer Spaß, der seinen nackten Tatsachen grundsätzlich mit sehr viel Humor begegnet.

Nacktschnecken - Unzensiert (XviD DVD-Rip) | by [KLAE RESOURCE]



In einem Interview meinte Glawogger, dass er einen österreichischen Film drehen wollte, der unterhält und kein Kabarettfilm ist – das ist ihm perfekt gelungen. Die Möchtegernleistungsdarsteller (laut Glawogger und Ostrowski sind Pornostars „Leistungsdarsteller“) sind zum Schreien komisch, sympathisch und überraschen immer wieder auf das Neueste. Die Namen Michael Ostrowski (Theater im Bahnhof), Raimund Wallisch, Pia Hierzegger, Iva Lukic und Sophia Laggner sollte man sich in Österreich merken, denn hier kündigen sich interessante Jungschauspieler an. In einem kurzen Gastauftritt kann man den deutschen Schauspieler und Regisseur Detlev Buck erkennen, der offensichtlich Spaß an österreichischen Produktionen findet. In der Rolle des „Schorsch“ begeistert Georg Friedrich, der einen kleinen Zuhälter darstellt, der seine wahre Liebe in einer gelben Corvette gefunden hat "I hab a schnelles Auto. Wie schaut das aus, wenn I fahr wie a gefesselter Schneck?".

Seit langem gibt der österreichische Film wieder ein kräftiges Lebenszeichen, jenseits der handvoll arivierten Filmemacher, von sich. „Nacktschnecken“ ist eine Symbiose aus bewußt, österreichischer Komödie, gepard (gepaart, Wortspiel des Films) mit einem weltweit gleich bekannten und interessanten Thema. Sex!

Ein paar Typen drehen einen Porno, na und?Die Geschichte wird interessant durch die Verbindung von Alltag und die Möglichkeiten, die sich durch den Alltag ergeben. Fünf Leute wollen einen Porno machen, wobei ihr Hauptmotiv das Geld ist. Es ergeben sich zwei Ebenen, die den Film so außergewöhnlich machen. Auf der einen Seite agieren hier Charaktere, die dank ihrer Autoren und Darsteller aus sich heraus witzig sind und nicht wie in so vielen anderen Komödien krampfhaft nach Pointen haschen.

Auf der anderen Seite zeigt der Film, dass sich die Mixtur Sex für Geld und Geld für Sex nicht so einfach gestaltet, wie uns Pornofilmproduktionen weiß machen wollen. Es wird gezeigt, dass hier Menschen mit Gefühlen miteinander in Kontakt treten und dass Gefühle wie Lust und Verlangen sich nicht durch Geld hervorrufen lassen.Gleichzeitig räumt der Film ein, dass wir nicht immer soviel über unsere Gefühle nachdenken sollten, sondern einfach einmal „dem Tier im Mann und in der Frau“ freien Lauf lassen sollten. (Höhepunkt im Film ist die nicht gefilmte Orgie, bei der sich alle wie Tiere aufführen).Feine Details und die gekonnten Nebenhandlungsstränge ( z.B. das „Briefopfer“ von Johann, die von den Briefen erregt wird. Ihr Mann verfaßt daraufhin ebenfalls einen erotischen Brief, der alles andere ist als erotisch ist oder der Gepard, der dank des vorhin erwähnten Beispiels durch den ganzen Film schleicht und Christoph Grissemann als Grissemann) runden den Film ab.

Seit „Boogie Nights“ hat es kein Werk gegeben, das sich „seriös“ mit dem Thema Pornofilm beschäftigt – Glawoggers „Nacktschnecken“ ist eine komödiantische Annäherung an den Graubereich und ein Glücksfall des österreichischen Films! Man kann dem Film nur noch viel Erfolg am Box-Office wünschen – verdienen würde er es!

Super, dass die österreichische Filmförderung diesen Film unterstützt hat. Der Film hat es sich verdient.

Regie: Michael Glawogger
Schauspieler: Raimund Wallisch, Michael Ostrowiski, Pia Hierzegger, u.a.
Drehbuch: Michael Ostrowski
Musik: Patrick Pulsinger







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