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- UnterzeichnerInnen der FairSharing-Erklärung stehen dazu, Musik- und Filmdateien zu tauschen.
- Französische Schwester-Erklärung hat schon über 38.000 Unterstützter/innen.
Im Unterschied zu einer ähnlichen französischen Initiative setzt die "Fairsharing-Initiative" auf eine "virtuelle Kulturflatrate" Dem französischen Beispiel folgend erklären nun auch Deutschlands Tauschbörsennutzer: "Ja, wir haben urheberrechtlich geschütztes Material aus dem Internet heruntergeladen. Aber wir lassen uns dafür nicht mehr kriminalisieren."
Ab dem heutigen Montag, 10:00 werden unter www.FairSharing.de Unterschriften für die FairSharing-Erklärung gesammelt. Die Unterstützer/innen dieser Erklärung bekennen, dass sie privat Film- und Musikdateien getauscht haben und damit ggfs. gegen das Urheberrecht verstoßen haben. Sie fordern eine Legalisierung des Tauschens von Musik und Filmen zu privaten Zwecken anstatt der massiven Überwachung von Netz und Usern, wie sie der Industrie vorschwebt.
Eine angemessene Vergütung der Musiker/innen und Filmschaffenden ist nach Ansicht des FairSharing-Netzwerks auch mit freiem Tausch von Musik- und Filmdateien möglich. Denkbar sei hier z.B. die Einführung einer Kulturflatrate, einer Abgabe auf Internetzugang und Hardware, aus der die KünstlerInnen vergütet werden könnten.
"Anstatt die Chancen des Netzes zu nutzen, baut die Industrie auf Überwachung und verklagt ihre eigenen Kunden. Wir lassen uns nicht kriminalisieren und fordern ein freies Netz und eine faire Vergütung für die Künstler", sagte Oliver Moldenhauer vom FairSharing-Netzwerk.
Initiiert wurde die Erklärung durch das FairSharing-Netzwerk, dass sich aus der Attac-AG Wissensallmende, dem FoeBuD, der Grünen Jugend, dem Netzwerk Neue Medien und der Initiative Privatkopie.net zusammensetzt. Inhaltlich unterstützt wird die Erklärung von der Deutschen Vereinigung für Datenschutz e.V.. Finanzielle Unterstützung erhält das Netzwerk durch die Stiftung bridge - Bürgerrechte in der digitalen Gesellschaft.
Unter den 65 ErstunterzeichnerInnen finden sich:
- Musiker wie Frank Fenstermacher von "Den Fehlfarben"
- AutorInnen wie der Ingeborg-Bachmann-Preisträger Peter Glaser
- AkademikerInnen wie der Bremer Jura-Professor Wolfgang Däubler, der Wuppertaler Umweltwissenschaftler Wolfgang Sachs oder der Berliner Bewegungsforscher Dieter Rucht
- ParteipolitikerInnen wie Katja Husen, Mitglied im Bündnisgrünen Bundesvorstand und in der Hamburger Bürgerschaft, Stephan Schilling, Sprecher der Grünen Jugend oder Prof. Michael Brie, stv. Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung
- VertreterInnen politischer Internetprovider wie Peer Heinlein oder Christine Wittig
- der Kulturflatrate-Experte Volker Grassmuck
- Bürgerrechtsaktivisten, wie Frank Rosengart vom Chaos-Computer-Club, Rena Tangens vom FoeBuD, Karin Schuler, stv. Vorsitzende der Deutschen Vereinigung für Datenschutz e.V. und Markus Beckedahl vom Netzwerk Neue Medien
- GlobalisierungskritikerInnen wie die Attac-Gründer Oliver Moldenhauer und Sven Giegold oder Prof. Elmar Altvater
- Georg Greve, Präsident der Free Software Foundation
- MusikjournalistInnen wie Janko Röttgers
Rückfragen:
- Oliver Moldenhauer, 0163/3071523, 030/71096699
- Axel Rüweler, FoeBuD, 0521/175254
- Volker Grassmuck, 030/61621420
- Markus Beckedahl, Netzwerk Neue Medien, 0177/7503541
- Malte Spitz, Grüne Jugend 0172-2856287
Links:
Erklärungs-Text:
Die Fairsharing-Erklärung: Privates Kopieren ist kein Verbrechen!
Wie Millionen andere sind auch wir potentiell straffällig geworden,weil wir irgendwann einmal zu privaten Zwecken Musik- und Filmdateien z.B. in P2P-Netzwerken getauscht haben.
Gegen diese Kriminalisierung setzen wir uns zur Wehr: Das Kopieren und Tauschen von urheberrechtlich geschützten Musik- und Filmwerken zu privaten Zwecken soll künftig auch in der digitalen Welt legal sein. Gleichzeitig erkennen wir den Anspruch von Kunstschaffenden an, für ihre getauschten Werke eine Kompensation zu erhalten. Dafür dürfen aber Bürgerrechte nicht durch Maßnahmen wie z.B. Digitale Rechte Minimierung(DRM) eingeschränkt werden.
Deswegen fordern wir eine öffentliche Diskussion über eine beide Seiten zufrieden stellende Lösung, wie z.B. die Einführung einer Kulturflatrate.
Kurz: Wir fordern Kompensation ohne Kontrolle.
ErstunterzeichnerInnen:
1. Dr. Volker Grassmuck, Medienforscher HU Berlin 2. Oliver Moldenhauer, Gründer Attac-AG Wissensallmende 3. Markus Beckedahl, Vorsitzender Netzwerk Neue Medien 4. Frank Fenstermacher, Musiker und Produzent, "Ata Tak", "Die Fehlfarben", "A certain Frank" 5. Frank Rosengart, Chaos Computer Club 6. Rena Tangens, FoeBuD & Big-Brother-Awards 7. Dr. Wolfgang Sachs, Umweltwissenschaftler am Wuppertal-Institut 8. Peter Glaser, Autor, Ingeborg-Bachmann-Preisesträger 9. Katja Husen, Bundesvorstand Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft 10. Prof. Dr. Michael Brie, Rosa-Luxemburg-Stiftung 11. Philipp Jacks, Bundesvorstand der Jungdemokratinnen-Junge Linke 12. Prof. Dr. Wolfgang Däubler, Hochschullehrer für Deutsches und Europäisches Arbeitsrecht, Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht, Universität Bremen 13. Karin Schuler, stv. Vorsitzende der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD) und Big-Brother-Awards 14. Christiane Schulzki-Haddouti, freie Journalistin 15. Uwe Greiner, Regisseur (Mutterblut, Aktion 2/9) 16. Georg C. F. Greve. Free Software Foundation Europe 17. Janko Röttgers, Autor des Buches "Mix, Burn & R.I.P." 18. Sven Giegold, Attac und Tax Justice Network 19. Peer Heinlein, Politischer Provider JPBerlin / Heinlein Professional Linux Support GmbH 20. Frank Hansen, Gründungsstifter der Stiftung "bridge - Bürgerrechte in der digitalen Gesellschaft" 21. Prof. Dr. Elmar Altvater, Mitglied der Redaktion der PROKLA - Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft 22. Julian Finn, Attac-AG Wissensallmende 23. padeluun, FoeBuD & Big-Brother-Awards 24. Felix Kolb, Politikwissenschaftler und Bewegungsforscher 25. Stephan Schilling, Sprecher der Grünen Jugend 26. Julia Seeliger, Bundesvorstand Grüne Jugend 27. Alvar Freude, ODEM.org, Internationaler Medien-Kunst-Preis 2001 von ZKM und SWR 28. Matthias Mehldau (alias "Wetterfrosch"), Chaos Computer Club 29. Christine Wittig, Linksystem München -- Gesellschaft für Internet- und Netzwerklösungen mbH 30. Axel Fischer, Musiker "Console" und "Sistercomfort" 31. Prof. Dr. Rainer Rilling, Rosa-Luxemburg-Stiftung 32. André Aspelmeier, Musiker und Dipl. Ing. Medientechnik, Toningenieur 33. Prof. Dr. Dieter Rucht, Wissenschaftszentrum Berlin, Bewegungsforscher 34. Malte Spitz, Politischer Geschäftsführer Grüne Jugend 35. Petra Buhr, Fairsharing-Netzwerk 36. Silke Holzbog, THEFOXPROJECT 37. Andreas Buttweiler, kreislauf.fm 38. Kai Ginkel, Chefredakteur echoes-online.de 39. Olaf Darmstadt, Pharmacom Records 40. Angelika Shams, Attac-Koordinierungskreis 41. Prof. Dr. Ingrid Lohmann, Erziehungswissenschaftlerin, Universität Hamburg 42. Andreas Bogk, Chaos Computer Club 43. Eva Ebenhöh, Systemwissenschaftlerin 44. Ralf E. Streibl, Studienzentrum Informatik der Universität Bremen,Forum Informatikerinnen und Informatiker für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) 45. Sebastian Brux, Bundesvorstand Grüne Jugend 46. Dr. Harald Klimenta, Autor "Die 10 Globalisierungslügen" 47. Pedram Shayar, Attac-Koordinierungskreis 48. Axel Rüweler, FoeBuD 49. Colin Schlüter, Attac-AG Wissensallmende 50. Prof. Dr. Birgit Mahnkopf 51. Chris Methmann, Attac Koordinierungskreis 52. Susanne Gerber, Konzeptkünstlerin 53. Kain Schwarz, Musiker und Journalist 54. Lena Bröckl, Attac Koordinierungskreis 55. Rebecca Rickert, Bundesvorstand Grüne Jugend 56. Dr. Ulrich Brand, Universität Kassel und Bundeskoordination Internationalismus 57. Thomas Kaufhold, Attac-AG Wissensallmende 58. Martin Uebelacker, Kulturattac 59. Silke Ötsch, Attac Rat 60. Dr. Fritz Storim, Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz (MAUS e.V.) 61. Karsten Peters M.A., Attac-Rat, Journalist 62. Hermann Gendrisch, Attac-Rat 63. Moritz Katz, Musiker 64. Matthias Spielkamp, freier Journalist, immateriblog.de 65. Andreas Kotes, IT-Berater
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